12 07 2019
19 30 Infoladen Benario
Svenja Keitzel
Am Beispiel von Identitätskontrollen durch die Polizei wird die Alltäglichkeit von Rassismus und intersektionalen Machtverhältnissen deutlich. Polizeikontrollen gehören für viele People of Color, Schwarze Menschen und Rom*nija zum Alltag. Der Großteil der weißen Bevölkerung hingegen begegnet der Polizei in dieser Form eher selten. Rassistische Polizeikontrollen werden häufig weder als solche wahrgenommen, noch als ungerechtfertigt, gewaltvoll oder diskriminierend eingestuft.
Racial Profiling findet nicht nur in Grenzgebieten durch die Bundespolizei, sondern auch im urbanen Raum u.a. durch die Landespolizei statt. Einige Gesetze leisten sogar Vorschub für rassistisches oder anderweitig diskriminierendes Polizeihandeln, wie etwa die sogenannten verdachts- und anlassunabhängigen Identitätskontrollen an „gefährlichen Orten“. Racial Profiling ist ein institutionelles Phänomen, das in rechtliche, ökonomische, politische sowie ideologische Strukturen eingebunden ist und (post-)kolonialen Logiken folgt.
Der Beitrag fasst Racial Profiling zunächst konzeptionell, um dann auf Ebenen polizeilicher Gewalt einzugehen und solidarische und widerständige Praxen aufzuzeigen.