Oury Jalloh: Das war Mord!

Am Morgen des 7. Januar 2005 wird Oury Jalloh in Dessau rechtswidrig in Gewahrsam genommen und verbrennt wenige Stunden später an Händen und Füßen gefesselt auf einer feuerfesten Matratze in der Dessauer Polizeiwache. Die offizielle Version lautet: Selbstmord. Doch dank des Engagements zahlreicher Angehöriger und Aktivist*innen sind heute viele Indizien bekannt, die dieser These widersprechen und folgenden Tathergang nahelegen: Oury Jalloh wurde vor seinem Tod von Polizist*innen in der Wache schwer misshandelt, wodurch er unter anderem einen Nasenbeinbruch, eine gebrochene Rippe und einen Schädelbruch erleidet. Im Anschluss wird er mit mehreren Litern Brandbeschleuniger übergossen und bei lebendigem Leib angezündet.

25.11.: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen*

Wir holen uns die Nacht zurück – und auch den Tag!
Am 25. November gehen Frauen* seit den 70er Jahren weltweit auf die Straße, um klar zu machen, dass sie die alltägliche patriarchale Gewalt niemals mundtot machen wird, dass sie die alltägliche Gewalt an Frauen* und Mädchen* nicht dulden und bekämpfen! Sei es zuhause, bei der Arbeit oder beim feiern gehen. Sei es ausgehend vom Partner, einem Fremden oder dem Staat. Patriarchale Gewalt hat viele Gesichter und durch die Pandemie werden sie gerade besonders sichtbar.

Unsere Rede zum Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November 1938

Vor genau 13 Monaten, am 9. Oktober 2019, lief ein schwer bewaffneter Neonazi durch Halle. Er verfolgte das Ziel, so viele Jüd*innen wie möglich zu töten. Als Anschlagsziel hatte er die örtliche Synagoge ausgewählt. Das Datum des 9. Oktobers war nicht zufällig, denn an diesem Tag feiern Jüd*innen weltweit Jom Kippur, den höchsten jüdischen Feiertag und somit war die Synagoge gut besucht. Seine Pläne stellte er vorher online, seinen Anschlag filmte er per Helmkamera und übertrug ihn live ins Internet. Angetrieben wurde Stephan B. durch Antisemitismus und die Annahme einer jüdischen Weltverschwörung. Lediglich die verschlossene Tür der Synagoge in Halle hinderte ihn am Eindringen. Nach dem gescheiterten Versuch das Schloss aufzuschießen, machte er kehrt und erschoss zwei Menschen. Vor dem Anschlag veröffentlichte er im Internet ein Pamphlet, in dem er weitere Menschen ermutigte, es ihm gleich zu tun und Jüd*innen zu töten.

Antifaschistisches Gedenken am 9. November

Aufgrund der aktuellen Lage findet dieses Jahr keine große Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 statt. Wir möchten trotzdem den jüdischen Mitbürger*innen unsere Solidarität aussprechen und denjenigen ein paar Worte mitgeben, denen Antifaschismus wichtig ist. Wir haben unsere Gedanken schriftlich am Synagogendenkmal in der Geleitsgasse niedergelegen, sie im Schaufenster […]

Neue Broschüre: Fürth rechtsaußen 2020

Seit ein paar Monaten gibt es unsere Broschüre zu rechten Organisationen und Aktivitäten in Fürth schon in gedruckter Form. Ihr bekommt sie bspw. im Infoladen Benario gegen Spende. Für alle, die kein Interesse an bedrucktem Papier haben: Jetzt könnt ihr die Broschüre auch hier als PDF downloaden. Warum wir sie herausgegeben haben und worum es geht, lest ihr im Editorial:

Kundgebung: Break the chain!

Ende letzten Jahres ereignete sich in Erlangen ein rassistischer Übergriff. Dieser bildete den Höhepunkt einer über zwei Jahren andauernden Geschichte verbaler rassistischer Beleidigungen und Bedrohungen. Der Täter verortete sich selbst als Reichsbürger und AfDler. Das eindeutig rassistische Motiv wurde in den Ermittlungen zunächst nicht ernst genommen, die Betroffene musste erst mehrmals darauf hinweisen. Das Gerichtsverfahren gegen den Täter fand am Dienstag dieser Woche statt, er wurde zu einer Freiheitsstrafe verurteilt.

Jubiläum in Zeiten von Pandemie und Rassismus

Im Juni 2020 begann der Prozess gegen Stefan Ernst und Markus Hartmann, die mutmaßlichen Mörder von Walter Lübcke. Kaum fünf Monate sind seit dem rassistischen Anschlag von Hanau vergangen. Opfer, Hinterbliebene und Initiativen kämpfen seitdem für ein Wachhalten der Erinnerung und die Thematisierung rassistischer Gewalt. Die bekannt kurzfristige Aufmerksamkeit als Reaktion auf solche Ereignisse erkennt die Kontinuität rechten Terrors und rassistischer Gewalt in der Geschichte der Bundesrepublik kaum an. Und doch reicht diese von den Wehrsportgruppen der 1970er Jahre, über die rassistische Massengewalt der 1990er Jahre, den NSU-Komplex bis hin zu den Anschlägen von Halle und Hanau. Hinzu kommt der mörderische, rassistische Alltag, der oft vergessen wird, aber Unzählige Tag für Tag mit Ausgrenzung und Gewalt konfrontiert. Diesen Zuständen wird allzu oft mit Verharmlosung und Individualisierung der Taten begegnet, während rechte Strukturen, die diese ermöglichen, ausgeblendet bleiben. Wie der NSU-Komplex oder der Mord an Walter Lübcke zeigen, braucht es antifaschistische Recherchen, linke Journalist*innen, Initiativen und Politiker*innen, um hier Aufklärung zu leisten. Gleiches gilt für die Verstrickungen von Polizei und Verfassungsschutz und deren institutionellen Rassismus. Wenngleich rechter Terror und rassistische Gewalt von einer organisierten rechten Szene getragen und exekutiert werden, sind sie doch der gewalttätigste Ausdruck einer strukturell rassistischen, antisemitischen und nationalistischen Gesellschaft. Die Thematisierung des (institutionellen) Rassismus (der Polizei) nach dem Mord an George Floyd sind daher so notwendig, wie überfällig.

Corona und die Rechte

Nach dem rassistischen Anschlag von Hanau konnte eine kleine Verschiebung des öffentlichen Diskurses beobachtet werden, rechter Terror stand deutschlandweit im Fokus, Fragen zur Rolle der Polizei und des Verfassungsschutzes in Kontexten rechter Gewalt wurden laut. Es konnte einen das Gefühl beschleichen, dass eine breitere Öffentlichkeit endlich verstanden hatte, wie relevant und fortgeschritten das Problem rechten Terrors und rechter Unterwanderung des Staates und der Behörden ist. Durch die aktuelle Corona-Pandemie geriet all das in den Hintergrund, niemand spricht mehr über Hanau.

Radio Revolution im November 2019

Vor wenigen Tagen erschien wieder eine neue Sendung von Radio Revolution, ein Format auf Radio-Z, das wir euch wärmstens empfehlen können. Dieses Mal geht es um die linke Literaturmesse, die Anfang November in Nürnberg stattfand. Weitere Themen sind Shortnews aus Antifa und Bewegung und ein Bericht über eine Stolpersteinverlegung in der Nürnberger Südstadt. Die nächste […]

Gedenken an die Reichspogromnacht

Aufruf des Fürther Bündnis gegen Rechts zum Gedenken an die Reichspogromnacht: Am 07.11.2019 um 18:30 Uhr am Denkmal in der Geleitsgasse mit Reden der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth, dem Oberbürgermeister der Stadt Fürth, dem Dekan der katholischen Kirche, der ALF, dem Vorsitzenden des Integrationsbeirates und des Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Der Rabbiner wird den Kaddisch […]

Freiheit für die 3 von der Autobahn!

Solidaritätskundgebung am 28.08.19

Mi., 28.08.2019 | 19:00 Uhr | Hallplatz | Nürnberg

Wir dokumentieren einen Aufruf zu einer Solidaritätskundgebung am 28.08.19:

Am Mittwoch, den 21. August 2019 sind drei Menschen auf der Fahrt von Deutschland ins spanische Baskenland verschwunden. Wie sich am Freitag, den 23. August, herausstellte wurden die drei Personen von der französischen Polizei festgenommen. In der Nacht wurden sie per Schnellverfahren zu zwei bis drei Monaten Haft verurteilt. Grundlage für das Urteil ist ein in Frankreich umstrittenes Gesetz, das es ermöglicht, Gruppen aufgrund von Annahmen der Polizei zu unterstellen, sie würden Gewalttaten vorhaben. Zudem wurden sie mit einem fünfjährigen Wiedereinreiseverbot belegt. Sie befinden sich nun in verschiedenen Knästen in Frankreich.

Demonstration: „Rechte Netzwerke bekämpfen – im Staat und auf der Straße!“

Für eine linke Offensive!
Am 12.10.2019 gehen wir auf die Straße, um gegen Gesetzesverschärfungen und rechten Terror zu demonstrieren.Wir stellen uns mit dieser Demonstration gegen einen immer autoritärer handelnden Staat und das Erstarken der faschistischen Bewegungen. Dies sind zwei herausragende Momente einer gefährlichen Entwicklung. Zusammen mit einer steigenden Kriegsgefahr, Sozialabbau und der Verschlechterung unserer Lebensbedingungen formiert sich so eine reaktionäre Offensive, die von Regierenden und rechten Kräften in- und außerhalb des Parlaments vorangetrieben wird. Diese wirkt sich auf unser aller Leben aus. Tag für Tag werden Menschen aus unserer Mitte gerissen, um sie in Elend, Hunger oder den sicheren Tod abzuschieben. Woche für Woche werden wir bedroht vom Terror der Nazis und Angehörigen der deutschen Sicherheitsbehörden, die sich in mörderischen Netzwerken zusammenschließen. Monat für Monat steigen die Preise für unsere Mieten, Fahrtkosten und unseren Lebensunterhalt. Jahr für Jahr werden Gesetze wie das Integrationsgesetz erlassen, um uns zu disziplinieren und die Möglichkeiten von Geheimdiensten und Polizei erweitert, um uns zu überwachen.

Veranstaltung: Racial Profiling in der Stadt. Keine Einzelfälle, ein institutionelles Problem

12 07 2019
19 30 Infoladen Benario
Svenja Keitzel
Am Beispiel von Identitätskontrollen durch die Polizei wird die Alltäglichkeit von Rassismus und intersektionalen Machtverhältnissen deutlich. Polizeikontrollen gehören für viele People of Color, Schwarze Menschen und Rom*nija zum Alltag. Der Großteil der weißen Bevölkerung hingegen begegnet der Polizei in dieser Form eher selten. Rassistische Polizeikontrollen werden häufig weder als solche wahrgenommen, noch als ungerechtfertigt, gewaltvoll oder diskriminierend eingestuft.

Veranstaltung: Zwischen Routine, Konsum und Repression. Der gelebte Raum der Nürnberger Drogenszene

21 06 2019
19 30 Infoladen Benario
Luise Klaus

Wenig ist derzeit bekannt über den alltäglichen Lebensraum von Konsumierenden ‚harter‘ Drogen in Städten ohne Drogenkonsumraum. Welche Räume eignen sich die Menschen an? Wo konsumieren sie? Welchen (räumlichen) Einfluss hat das Wirken von Polizei und Ordnungspolitik auf den Alltag der Menschen?

Veranstaltung: Sicherheit in der neoliberalen Stadt

07 06 19
19 30 Infoladen Benario
Jenny Künkel

Im Zuge der Neoliberalisierung richteten Städte mit Verweis auf eine wachsende Städtekonkurrenz ihre Politiken neu aus: Zunehmend ging es darum, Unternehmen, hochqualifizierte Arbeitskräfte und Tourismus anzuziehen. Schon früh war klar: Für einige Gruppen – wie z.B. Obdachlose oder Drogenkonsumentinnen – ist immer weniger Platz in der für Mittelschichten aufgeräumten „unternehmerischen Stadt“ (David Harvey).

Ein großes Lob und herzlichen Dank allen antifaschistischen Wahlkämpfer*innen!

Die Europawahl ist vorbei und für uns als antifaschistische Organisation steht die Auswertung des Wahlkampfes auf der Tagesordnung. Ein Wahlkampf gegen rechte und faschistische Organisationen, die in Fürth vor allem mit Plakaten präsent sein wollten. Über mehrere Wochen hinweg fiel dabei vor allem die faschistische Kleinstpartei „Der III. Weg“ auf. Ohne dass diese in den […]

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